Wochenabschnitt Teruma

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"Und du sollst zwei Cherubim aus Gold anfertigen... der Deckplatte (der Heiligen Lade) sollen die Angesichter der Cherubim zugewandt sein." (Schemot 25:18-20)

Dem Kommentar Raschi's nach, "hatten die Cherubim die Gesichter von Kindern". An anderer Stelle jedenfalls, berichtet die Thora in Zusammenhang mit Cherubim; "...ER vertrieb den Menschen und stellte oestlich des Gartens von Eden die Cherubim auf und das schwingende Flammenschwert..." [Bereschit 3:24]. Raschi kommentiert an dieser Stelle, dass die Cherubim "vernichtende Engelswesen" sind. Ist es nicht raetselhaft, dass mit ein und demselben Begriff zwei so unterschiedliche Interpretationen einhergehen?

Kindererziehung ist seit jeher eine hoechst herausfordernde und schwierige Aufgabe, die Eltern aller Generationen Kopfschmerzen bereitet hat. Gerade in unseren "modernen" Zeit leben wir in einer Atmosphaere voller Turbulenzen und Verwirrungen, in einer Aera voll duesterer Aussichten, was die spirituelle Zukunft unserer Kinder betrifft. Man hoert allenthalben von einer Kluft zwischen den Generationen, sowie von einer Entfremdung unserer Jugend. Viele Eltern fragen sich: "Was haben wir nur falsch gemacht? Warum zeigen all unsere Bemuehungen keinen Erfolg?"

Nun, Kinder sind wie Cherubim; sie koennen einserseits wundervolle und tadellose Engel sein, aber auch grausam und zerstoererisch andererseits. Dabei ist es aber immens wichtig, immer daran zu denken, wohin wir sie stecken und welchen Einfluessen wir sie aussetzen. Wenn wir unsere Kinder dem "Cherev Hamithapechet" - dem "schwingenden Schwert" des Materialismus, des Sekularismus und des Modernismus aussetzen - dann muessen wir darauf vorbereitet sein, die Konsequenz zu tragen, dass die Cherubim - die tadellosen Kinder - sich in zerstoererische Engel verwandeln.

Wenn wir jedoch beschliessen, unsere Kinder fest an die Heilige Lade zu binden und sie lehren, sich stets in Richtung der Heiligen Lade und der Thora zu orientieren, dann koennen wir auch den Lohn der Cherubim erwarten - spirituell reine Kinder, die ein Quell von "Yiddischem Nachat" sind - ihren Eltern, ihren Familien, sowie dem gesamten Juedischen Volk.

In der Mechilta [halachischer Midrasch zu Sefer Schemot] steht geschrieben, dass alle Geraetschaften des Mischkan auch aus einem anderen Material haetten hergestellt werden koennen, wenn es an Gold gemangelt haette - mit Ausnahme der Cherubim, sie mussten aus reinstem Gold gefertigt sein. Wie bereits zuvor erwaehnt, lernen wir von Raschi, dass "die Cherubim die Gesichter von Kindern hatten". Rabbi Meir Schapiro schreibt hierzu, dass das Platzieren von Kindergesichtern auf der Heiligen Lade uns lehren soll, welch herausragende Rolle die Erziehung von Kindern einnimmt. Kindeserziehung ist eine Aufgabe, die an heiligster Stelle steht - fuer sie duerfen wir nur das Beste geben, hier duerfen wir "nur reinstes Gold verwenden", unabhaengig aller aeusseren Umstaende.

Jedes Kind benoetigt eine ihm angemessene Erziehung, sowohl daheim wie auch in der Schule - und jede zweitklassige Wahl ist diesbezueglich eine schlechte Wahl. Dies gilt insbesondere bei der Unterweisung in Thora und Mitzwoth; gerade hier ist es nicht genug, unseren Kindern nur eine mittelmaessige Erziehung angedeihen zu lassen; nur der "Gold-Standart" ist ausreichend angemessen. Unsere Kinder sind schliesslich unsere Zukunft. Unsere Weisen s. A. lehren uns, dass wenn die Zeit zur Errichtung des Dritten Heiligen Tempels gekommen ist, jeder im Juedischen Volk herbeieilen wird, um bei dessen Aufbau zu helfen - mit Ausnahme der Kinder, sie werden weiter im Studium der Thora verweilen, denn - so lehren uns unsere Weisen s. A. weiter - wird diese Welt durch das Thora-Studium von Kindern erhalten.

Schabbat Schalom!

* basierend auf den Lehren des Lubavitcher Rebben
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