Wochenabschnitt Schelach

In der dieswoechigen Parascha "Schelach" lesen wir von der Mitzwa von Challah, der Absonderung des ersten Teils einer gewissen Menge Teig, so wie der Passuk sagt: "Me'reschit Arisotechem Titnu La'SH"M Truma " - vom ersten eures Teiges sollt ihr eine Portion (Challah) HASH"M geben. In der Zeit der Tempel wurde diese Teigabgabe dem Kohen gegeben. Heute wird die Teigabgabe einfach abgesondert und verbrannt. Nichtsdestotrotz sind die Lehren dieser Mitzwa so aktuell wie seit jeher…

Der Terminus, den die Thora fuer Teig verwendet ist "Arisa" (arisotechem - eures Teiges), welcher ebenfalls mit "Bett" oder "Krippe" uebersetzt werden kann. Folglich kann der Passuk auch mit "vom ersten eures Bettes sollt ihr eine Portion HASH"M geben" uebersetzt werden.

Demnach koennen wir den Vers unter anderem so verstehen, dass es eine Mitzwa ist, die erste "Portion" des Tages HASH"M zu geben, dass heisst: G"TT anzuerkennen, gleich in dem Augenblick, in dem wir aus unserem Schlaf erwachen. Und so wie wir den Tag beginnen, beeinflusst unseren ganzen Tagesablauf. Ganz in diesem Sinne akzeptieren wir im "Modeh Ani"-Gebet G"TT als unseren ebendigen und ewigen Koenig. Was wir akzeptieren ist, dass G"TT allein die Welt regiert und wir seinem Willen den ganzen Tag ueber folgen wollen.

Mehr noch: Der Thora zufolge sind wir dazu verpflichtet G"TT fuer alles, was wir geniessen duerfen, zu danken. Einen Freundschaftsdienst zu schaetzen und sich dankbar zu zeigen, ist indes auch nicht weniger als eine grundlegende Verhaltensregel der gesamten Menschheit. Aus dem Grund wird das Modeh Ani, indem wir G"TT dafuer danken, dass Er uns erneut hat erwachen lassen, auch direkt nach unserem Erwachen - wenn wir uns noch im Bett befinden - gesprochen; selbst bevor wir noch unsere Haende gewaschen haben. Daher haben unsere Weisen auch nicht HASH"Ms Namen in das Modeh Ani geschrieben.

Chassiduth liefert aber noch eine weitere Perspektive bezueglich des Modeh Ani: Ein Grund dafuer, dass wir das Modeh Ani sprechen ehe wir noch unsere Haende gewaschen und von ritueller Unreinheit befreit haben ist gerade der, dass nichts - auch keine rituelle Unreinheit - das "Modeh Ani eines Juden", mit anderen Worten seine Anerkennung G"TTES, entweihen kann. Das Innerste eines Menschen - die Neschamah - bleibt unangetastet und rein, unabhaengig aller ausseren Unreinheiten.

Schabbat Schalom!

* basierend auf Likutei Sichot, Vol. 8; Kuntres Inyana Schel Torat Hachasiduth, 10-11; Hayom Yom 11 Schevat; Sefer Hasichot 5751, Vol. 2.